Klas Ewert Everwyn, geboren am 10. 3. 1930 in Köln, besuchte die Oberschule, war beim Jungvolk und 1944/45 „Fronthelfer“. Nach dem Kriege Hilfsarbeiter, 1949 Mittlere Reife, 1949–1953 Polizeiangestellter in Düsseldorf, 1953–1955 Regierungsangestellter in Düsseldorf, von 1955 bis 1971 Beamter der Stadt Neuss, davon zehn Jahre Sportamtsleiter, und von 1972 bis 1980 Landesbeamter in Nordrhein-Westfalen. Ab 1950 erste Schreibversuche, 1966 Debüt bei der Dortmunder „Gruppe 61“ mit „Beschreibung eines Betriebsunfalles“. Everwyn war seit 1981 freier Schriftsteller und lebte in Monheim am Rhein. Er arbeitete – als Gast – bei der Düsseldorfer Werkstatt des „Werkkreises Literatur der Arbeitswelt“ mit. Er war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS) in der IG Medien. Everwyn starb am 16. 1. 2022 in Monheim.
* 10. März 1930
† 16. Januar 2022
von Malte Dahrendorf
Essay
Klas Ewert Everwyn gehörte zum Umkreis der Arbeiterliteratur oder besser „Arbeitsliteratur“ von der Dortmunder Gruppe 61 bis zu den sich 1970 konstituierenden „Werkkreisen Literatur der Arbeitswelt“, ohne dass er sich jedoch einer der beiden Gruppen angeschlossen hätte. Probleme von Arbeitenden, des Arbeitsalltags, der Abhängigkeit am Arbeitsplatz sind ständige Schwerpunkte seines Erzählinteresses; aus diesem Zusammenhang entsteht auch Everwyns Sensibilität für Gewaltstrukturen jeglicher Art, insbesondere der Bürokratie, und für gesellschaftliche Korruption. Die Gesellschaftskritik verselbständigte ...